DIHK: Asien ist beliebter Investitionsstandort

Berlin – Immer mehr deutsche Unternehmen investieren im Ausland. Fast jeder zweite Industriebetrieb (47 Prozent) will 2015 dafür Kapital in die Hand nehmen, so viele wie noch nie zuvor. Das Wachstum der Investitionsbudgets lässt gleichwohl etwas nach – eine Reaktion auf die Vielzahl der internationalen Krisen, die viele deutsche Investoren im letzten Jahr kalt erwischt haben.

Immer mehr deutsche Industrieunternehmen planen im Ausland zu investieren – 47 Prozent der Industriebetriebe wollen 2015 dafür Kapital in die Hand nehmen, so viele wie noch nie zuvor. Dabei bleiben die aufgewendeten Budgets expansiv – allerdings mit etwas nachlassender Dynamik. Der Saldo aus „höheren“ und „geringeren“ Budgets bei den geplanten Auslandsinvestitionen sinkt leicht von 20 auf 18 Punkte. Die internationalen politischen Krisen, insbesondere der Russland-Ukraine-Konflikt bzw. schwächere wirtschaftliche Entwicklungen in einigen Schwellenländern verhindern ein noch stärkeres Engagement in diesem Jahr.

Steigender Kostendruck am Standort Deutschland bewegt im zweiten Jahr in Folge mehr Unternehmer dazu, jenseits der Landesgrenzen zu investieren. Das Investitionsmotiv Kosten gewinnt weiter an Gewicht. So planen 23 Prozent (2014: 21 Prozent) der auslandsaktiven Unternehmen ihre Investitionen mittlerweile aus diesem Grund.

Mit Blick auf die Investitionsregionen landen die EU-15-Länder erneut auf dem ersten Platz. 47 Prozent (2014: 46 Prozent) der Industriebetriebe und damit so viele wie nie zuvor entscheiden sich für Investitionen in dieser Region. Nach dem rasanten Wachstum von 2013 auf 2014 (40 auf 46 Prozent) können diese Länder damit abermals punkten.

Der langjährige Spitzenreiter China kann um drei auf 45 Prozent zulegen, landet aber „nur“ auf Rang zwei. Nordamerika erzielt mit einem deutlichen Plus von sechs Prozentpunkten den höchsten Zugewinn an neuen deutschen Investoren und etabliert damit seinen dritten Rang in der Zielregionenrangliste.

Fast so dynamisch entwickelt sich nur noch die Region „Asien ohne China“: 28 Prozent aller deutschen Industriebetriebe mit Auslandsbezug investieren hier – fünf Punkte mehr als noch 2014. Quelle: DIHK