Trump und Xi telefonieren erstmals seit Amtsantritt

WASHINGTON/PEKING – Angesichts eskalierender Handelskonflikte führten US-Präsident Donald Trump und Chinas Präsident Xi Jinping am Donnerstag, dem 5. Juni, ein 90-minütiges Telefongespräch. Es war ihr erstes direktes Gespräch seit Trumps Rückkehr ins Amt im Januar. Ziel des Dialogs war es, anhaltende Streitpunkte zu klären – insbesondere im Hinblick auf Zölle und die kritische Versorgung mit seltenen Erden.

Gegenseitige Einladungen als Zeichen diplomatischer Annäherung

Während des Gesprächs nahm Präsident Trump eine Einladung zu einem Besuch in China an und sprach im Gegenzug eine Einladung an Präsident Xi aus, Washington zu besuchen. Beide Staatschefs bekundeten ihre Bereitschaft, sich persönlich zu treffen, um die diplomatischen Beziehungen zu vertiefen.

Handelsgespräche geplant – Fokus auf seltene Erden

Im Anschluss an das Gespräch kündigte Präsident Trump an, dass hochrangige US-Beamte – darunter Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister Howard Lutnick und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer – sich am Montag, dem 9. Juni, in London mit chinesischen Vertretern treffen werden. Ziel sei es, Streitigkeiten über Zölle sowie Chinas Exportbeschränkungen für seltene Erden zu lösen – ein Thema von zentraler Bedeutung für zahlreiche Hightech-Industrien.

Unterschiedliche Sichtweisen zur Rohstoff-Frage

Trump bezeichnete das Gespräch als „sehr positiv“ und deutete auf Fortschritte im Bereich seltener Erden hin. Die chinesischen Stellungnahmen fielen hingegen zurückhaltender aus: Sie betonten die Wichtigkeit der Einhaltung bestehender Vereinbarungen, nannten jedoch keine konkreten Zugeständnisse bezüglich der Rohstoffexporte.

Visa-Politik für chinesische Studierende ebenfalls angesprochen

Auch die Lage chinesischer Studierender in den USA war Teil des Gesprächs. Präsident Trump bekundete seine Unterstützung für chinesische Studierende, obwohl in jüngster Zeit politische Maßnahmen zur Einschränkung von Visa ergriffen wurden.

Ausblick

Die bevorstehenden Gespräche in London bieten beiden Seiten eine entscheidende Gelegenheit, die Handelskonflikte zu entschärfen und gemeinsame Anliegen konstruktiv zu bearbeiten. Zwar deutet der Ton des Telefongesprächs auf eine mögliche Entspannung der Beziehungen hin, doch wird das Ergebnis maßgeblich vom Verlauf der Verhandlungen und der Kompromissbereitschaft beider Seiten abhängen. (zai)