Air India: Bombendrohung löst Rückkehr nach Phuket aus

PHUKET – Am 13. Juni startete Flug AI 379 der Fluggesellschaft Air India um 9:30 Uhr Ortszeit vom Flughafen Phuket mit Ziel Neu-Delhi. Kurz nach dem Start entdeckte die Crew eine Bombendrohung in Form einer Notiz, die in einer Bordtoilette gefunden wurde. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, kreiste der Airbus A321/A320 (je nach Quelle unterschiedlich angegeben) zunächst zur Treibstoffverbrennung, bevor er vorsorglich zum internationalen Flughafen von Phuket zurückkehrte.

Alle 156 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder wurden sicher evakuiert; Sprengstoff wurde nicht gefunden. Die thailändischen Behörden erklärten, dass zunächst drei Verdächtige verhört, jedoch später entlastet wurden.

Welle von Bombenfalschmeldungen gegen indische Fluggesellschaften

Der Vorfall steht im Zusammenhang mit einer besorgniserregenden Entwicklung: Indische Fluggesellschaften wurden in den ersten zehn Monaten des Jahres 2025 von nahezu 1.000 Bombendrohungen, die sich im Nachhinein als falsch herausstellten, regelrecht überflutet – fast zehnmal so viele wie im Jahr 2023. Flughäfen und Fluggesellschaften haben daraufhin ihre Sicherheitsmaßnahmen deutlich verschärft, um Risiken vorzubeugen.

Boeing-787-Tragödie erschüttert Indien

Die Notlandung ereignete sich nur 24 Stunden nach dem tragischen Absturz von Air-India-Flug AI 171, einem Boeing 787 Dreamliner, kurz nach dem Start in Ahmedabad am 12. Juni. Die Maschine befand sich auf dem Weg nach London Gatwick, als sie in ein Wohnheim eines medizinischen Colleges stürzte. Dabei kamen 241 Menschen an Bord sowie mindestens 38 Personen am Boden ums Leben.

Lediglich ein Passagier, ein britisch-indischer Staatsbürger namens Vishwash Kumar Ramesh, überlebte mit leichten Verletzungen.
Unter den Opfern waren 169 indische, 53 britische, 7 portugiesische, 1 kanadischer Staatsbürger sowie zahlreiche Menschen, die sich in dem College-Gebäude befanden.

Maßnahmen zur Flugsicherheit

Nach dem Absturz leitete die indische Luftfahrtbehörde DGCA umfassende Sicherheitsüberprüfungen der Boeing-787-Flotte von Air India ein. Dazu zählen die Analyse von Startdaten, technischen Protokollen sowie die Prüfung der GE-Triebwerke des Typs Dreamliner. Der Flugschreiber („Black Box“) konnte geborgen werden und liefert nun entscheidende Hinweise. Multinationale Teams aus Indien, Boeing, GE sowie internationale Aufsichtsbehörden arbeiten gemeinsam an der Unfalluntersuchung.

Öffentliche Verunsicherung 

Die beiden aufeinanderfolgenden Ereignisse – zuerst der Absturz, dann die Bombendrohung – haben das Vertrauen der Öffentlichkeit in den indischen Luftverkehr tief erschüttert. Reiseagenturen berichten von stornierten Buchungen, und zahlreiche Passagiere weichen auf Alternativen aus, angesichts wachsender Sicherheitsbedenken und technischer Unsicherheiten. Die Behörden betonen unterdessen, dass es keine Flugzeugstilllegungen gebe – jedoch gelten nun verstärkte Sicherheits- und Wartungsmaßnahmen.

Ermittlungen laufen

  • Bombendrohung: Die thailändischen Behörden führen die Ermittlungen fort, um den Verfasser der Drohnotiz an Bord von Flug AI 379 zu identifizieren. Der Flughafen von Phuket bleibt geöffnet, wobei die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt wurden.
  • Absturzuntersuchung: Die DGCA und internationale Partner planen die baldige Vorlage eines Abschlussberichts zum Unfall in Ahmedabad – mit besonderem Fokus auf Triebwerkssysteme, Flügelklappen-Konfiguration und Pilotenentscheidungen.
  • Sicherheitsversprechen: Air India und die Luftfahrtbehörden bekräftigen ihr Engagement für verstärkte Inspektionen, präventive Maßnahmen und intensivere Schulungen des Flugpersonals, um künftige Vorfälle zu verhindern.

(zai) – Foto: Air India