CATL: Ein Batteriehersteller erobert den deutschen Markt

BERLIN – Die Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige und klimafreundliche Mobilität. Doch dafür braucht es leistungsfähige und kostengünstige Batterien, die den Anforderungen der Automobilindustrie entsprechen.

Ein Unternehmen, das sich dieser Herausforderung stellt, ist CATL, der weltweit größte Hersteller für Autobatterien. CATL hat Anfang des Jahres eine Batteriezellenfabrik in Thüringen eröffnet, die nicht nur den deutschen Markt bedienen soll, sondern auch ein Zeichen für den technologischen Fortschritt und die internationale Zusammenarbeit setzt.

CATL steht für Contemporary Amperex Technology Co., Limited und wurde 2011 in China gegründet. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Lithium-Ionen-Batterien spezialisiert, die vor allem in Elektroautos, aber auch in anderen Bereichen wie Energiespeichern oder E-Bikes eingesetzt werden. CATL ist der weltweite Marktführer bei Autobatterien und beliefert unter anderem renommierte Hersteller wie Tesla, Volkswagen, BMW oder Daimler. Laut eigenen Angaben hat CATL im Jahr 2020 einen Umsatz von rund 50 Milliarden Yuan (etwa 6,5 Milliarden Euro) erzielt und über 34.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Um seine globale Präsenz auszubauen und den wachsenden Bedarf an Batteriezellen in Europa zu decken, hat CATL im Jahr 2018 beschlossen, eine Fabrik in Deutschland zu errichten. Die Wahl fiel auf Arnstadt in Thüringen, wo bereits ein Solarzellenwerk von Bosch stand, das CATL übernommen hat. Die Fabrik war Ende 2022 fertiggestellt und Anfang Jnauar 2023 eröffnet worden. Wie das Unternehmen mitteilte, soll die Großserienproduktion für Lithium-Ionen-Zellen im Laufe des Jahres hochgefahren werden.

In Arnstadt sollen bis zu 1,8 Milliarden Euro investiert und am Ende des Jahres etwa 2.000 Arbeitsplätze für sechs Produktionslinien geschaffen werden. Bisher sind bereits rund 1.000 Mitarbeiter angestellt.

CATL plant eine Produktionskapazität von 14 Gigawattstunden pro Jahr. Damit könnte das Unternehmen etwa 280.000 Elektroautos mit Batterien ausstatten.

Die Fabrik ist nicht nur eine wirtschaftliche Chance für die Region, sondern auch ein Symbol für den Wandel der globalen Technologielandschaft. Denn CATL bringt nicht nur seine eigenen Produkte nach Deutschland, sondern auch sein Knowhow und seine Innovationskraft. Das Unternehmen forscht kontinuierlich an neuen Materialien, Zellformaten und Fertigungstechnologien, um die Leistung, Sicherheit und Lebensdauer seiner Batterien zu verbessern. Dabei kooperiert CATL auch mit deutschen Forschungseinrichtungen wie dem Fraunhofer-Institut oder der TU Ilmenau.

CATL zeigt somit, dass China nicht mehr nur ein Nachahmer oder Billigproduzent ist, sondern ein ernstzunehmender Konkurrent und Partner auf dem Gebiet der Hochtechnologie. Die thüringische Fabrik ist ein Beispiel dafür, wie chinesische Unternehmen ihre Stärken im Bereich der Massenproduktion mit dem Qualitätsanspruch und dem Umweltbewusstsein des europäischen Marktes verbinden können. Damit leistet CATL einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Elektromobilität und zur Reduzierung der CO2-Emissionen in Deutschland und Europa. (ZI)