1. Mai: Ein Feiertag für Arbeiter in ganz Asien

HANOI — Der Tag der Arbeit, auch als Maifeiertag oder Internationaler Tag der Arbeiter bekannt, ist ein weltweiter Gedenktag, der die Beiträge der Arbeiter würdigt und ihren Kampf für bessere Arbeitsbedingungen, faire Löhne und Menschenrechte ehrt. Während die Essenz dieses Tages weltweit gleich bleibt, wird er in verschiedenen Regionen unterschiedlich gefeiert.

Bangladesch: Teearbeiter kämpfen um Würde

In den üppigen Teegärten von Bangladesch arbeiten die Arbeiter unter herausfordernden Bedingungen. Sojol Kairi, ein Arbeiter auf dem Alinagar-Teeanwesen, teilt seine Geschichte. Anfangs vom Plantagenbesitzer ein Haus versprochen, sah sich Sojol stattdessen einer unmöglichen Arbeitsbelastung und zusätzlichen schmerzhaften Aufgaben gegenüber. Teearbeiter, die oft in Firmenunterkünften leben, kämpfen mit Drohungen von Entlassung, Zwangsräumung und Lohnkürzungen. Der Kampf um kollektive Tarifverhandlungsrechte, Schutz und verbesserte Lebensstandards steht für sie im Mittelpunkt, insbesondere in einem wichtigen Teil des Landes: der Bekleidungsindustrie.

Indien: Das Elend der informellen Heimarbeiter

Sabika, eine Heimarbeiterin in Indien, näht Perlen und Pailletten auf Kleidung. Ihr geringes Einkommen, das auf Basis der Stückzahl berechnet wird, reicht kaum aus, um ihre Familie zu ernähren. Ohne feste Arbeitszeiten oder pünktliche Bezahlung träumt Sabika davon, direkt mit dem Hauptarbeitgeber zusammenzuarbeiten. Ein angemessener Lohn würde es ihr ermöglichen, eine bessere Ausbildung für ihre Geschwister zu bieten.

Indonesien: Webtraditionen und Identität

Hermina Ipa Hoy, eine Webkünstlerin aus Ost-Sumba, Indonesien, zeigt stolz ihren indigoblauen Stoff. Das Weben ist zu ihrer Identität geworden, und ihre dunkelblauen Hände symbolisieren sowohl Handwerk als auch Widerstandsfähigkeit. Herminas kleines Unternehmen, das von Familie und Verwandten unterstützt wird, veranschaulicht die traditionelle Webkunst von Sumba. Sie steht als Stolz für ihre Gemeinschaft.

Malaysia: Batu Caves-Prozession

In Kuala Lumpur, Malaysia, markiert die jährliche Prozession von der Stadt zu den berühmten Batu Caves den Internationalen Tag der Arbeit. Diese multikulturelle Hauptstadt veranschaulicht Solidarität, wenn Arbeiter, Aktivisten und Familien an der lebhaften Parade teilnehmen. Das farbenfrohe Spektakel feiert Einheit und fordert Gerechtigkeit für Arbeiter.

China: Paraden und Solidarität

Der Internationale Tag der Arbeit in China wird von offiziellen Gewerkschaftsführern organisiert. Diese Treffen betonen die Rechte der Arbeiter, soziale Gerechtigkeit und die Bedeutung kollektiven Handelns. Regionalsekretäre verstärken die Stimmen der Arbeiter und setzen sich für faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und Würde am Arbeitsplatz ein.

Für die meisten Arbeiter ist dies jedoch kein freier Feiertag: Sie müssen einen zusätzlichen Tag vor oder nach den Feierlichkeiten am 1. Mai arbeiten, um diesen freien Tag zu ersetzen.

Japan: Reflexion und Widerstandsfähigkeit

In Japan ist der Internationale Tag der Arbeit eine Zeit der Reflexion. Arbeiter versammeln sich bei Kundgebungen, diskutieren über Arbeitsfragen und bekräftigen ihr Engagement für Fortschritt. Die Widerstandsfähigkeit der japanischen Arbeiter, insbesondere nach der Zerstörung des Zweiten Weltkriegs, wird gefeiert. Es ist ein Tag, um die Vergangenheit zu ehren und eine bessere Zukunft zu erhoffen.

Vietnam: Kulturelle Darbietungen und Ehrungen

Vietnam verbindet Tradition mit Moderne während der Feierlichkeiten zum Tag der Arbeit. Kulturelle Darbietungen, Musik und Kunstausstellungen betonen die Beiträge der Arbeiter. Ehrungen werden historischen Persönlichkeiten zuteil, die sich für Arbeitsrechte eingesetzt haben. Die festliche Atmosphäre unterstreicht die Bedeutung von Einheit und sozialer Gerechtigkeit.

Während wir durch Asien reisen, erleben wir ein Geflecht aus Kämpfen, Widerstandsfähigkeit und Hoffnung. Der Internationale Tag der Arbeit vereint über Grenzen, Sprachen und Berufe hinweg.“ (zai)  Quelle: FES