Xiaomi macht Abstriche beim Börsengang

Beijing – Xiaomi, einer der größten chinesischen Smartphone-Hersteller der Welt, hat Insidern zufolge die Ansprüche an seinen Börsengang heruntergeschraubt. Das Unternehmen rechne nur noch mit einer Bewertung zwischen 55 bis 70 Mrd. US-Dollar (zwischen 47 und 60 Mrd. Euro), sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Bisher war mit bis zu 100 Mrd. Dollar gerechnet worden.

Die geringeren Erwartungen der weltweiten Nummer vier führen die Insider darauf zurück, dass Xiaomi das Aktienmarktdebüt in Hongkong zeitlich von der Ausgabe chinesischer Hinterlegungspapiere (CDRs) nach dem Vorbild der US-amerikanischen ADR trennen will. „Wir notieren erst in Hongkong“, kündigte Xiaomi an, ohne Details zur Bewertung zu geben. Noch in der laufenden Woche werden die Details erwartet.

Der Handel mit CDR ist im Vergleich zum normalen Aktienhandel mit geringeren Gebühren und Transaktionskosten für die Unternehmen wie auch Anleger verbunden und gilt als eine Maßnahme, um die Börse in der Volksrepublik attraktiver für die heimische Tech-Branche zu machen. Als Anwärter dafür gelten auch Amazon-Konkurrent Alibaba, Google-Wettbewerber Baidu sowie der Einzelhändler JD.com. Allerdings leiden die chinesischen Börsen unter dem Handelsstreit mit den USA. Heuer ist der Leitindex CSI300 bereits um fast 11 Prozent gefallen.

Der chinesische Hersteller, dessen Produkte oft mit dem Apple-Design verglichen werden, hat nun auch seinen ersten Laden in Europa eröffnet: in der Wiener Shopping City Süd (SCS). Damit wird der Einkauf der Xiaomi-Produkte für deutsche Kunden erleichtert, da diese nun nicht mehr in China bestellt werden müssen. (AT,APA, Reuters)