Niki Lauda kehrt ins Fluggeschäft zurück

Berlin/Wien – Ab dem morgigen Dienstag ist Niki Lauda wieder sichtbar im Fluggeschäft tätig. Auf der heutigen Pressekonferenz im Flughafen Berlin-Tegel stellte der ehemalige Formel1-Weltmeister  den Sommer- und Winterflugplan seiner neuen „Laudamotion“- Airline vor. Die 12 Flugdestinationen, mit Lockangeboten ab 19,99 Euro, sind ab morgen auf der Webseite buchbar.

Laudamotion-Pressekonferenz: v.l.n.r. GF Andreas Gruber, Laudamotion; Niki Lauda; Hannes Hönemann, Flughafen Berlin-Brandenburg

Niki Lauda’s Karriere als Flugunternehmer war von Anfang an nicht immer von Erfolg gekrönt, setzte ihm die Konkurrenz von Austrian und Lufthansa stets stark zu. Hinzu kam im Jahr 1991 der Absturz des Lauda-Air-Flugs 004 über Thailand, bei dem alle 223 Insassen starben.

Um das Überleben im Fluggeschäft zu gewährleisten, wurde 1997 daher die strategische Partnerschaft zwischen Austrian Airlines, Lauda Air und Lufthansa eingeleitet. Austrian Airlines beteiligten sich mit 36 Prozent an Lauda Air, Niki Lauda behielt 30 Prozent und die Lufthansa behielt einen Anteil von 20 Prozent.

Am 21. November 2000 trat Niki Lauda dann als Vorstandsmitglied zurück und im Oktober 2001 wurde Lauda Air eine 99-prozentige Tochter der Austrian Airlines.

 

Nach der Insolvenz von Air Berlin vor einem Jahr bemühte sich Lauda um die Übernahme von NIKI Air, einer Tochter der Air Berlin.
Am 23. Januar 2018 erhielt die neugegründete „Laudamotion GmbH“ – nach langem Rechtsstreit – den Zuschlag für die Ãœbernahme inkl. der Airbusse, die sich im Besitz von NIKI befanden.

Lauda musste sich nun überlegen, wie er die 60.000 Slots, die er von NIKI übernommen hatte, zu bedienen. Das Problem: Von der Insolvenzmasse erhielt er nicht 21, sondern nur 9 Airbusse von der Lufthansa, die ihrerseits Air Berlin übernommen hatte. Da nun rd. 11 Flugzeuge für den erforderlichen Flugbetrieb fehlten, wandte sich Laude an den Chef von Ryanair, Michael O’Leary, der sich sofort bereit erklärte, die erforderlichen Flugzeuge zur Verfügung zu stellen. Daraus erfolgte eine 25-prozentige Beteiligung von Ryanair an Laudamotion, die in den kommenden Jahren aufgestockt werden soll.

Die neue Laudamotion wird zukünftig mit 19 Flugzeugen ab Wien, Graz, Innsbruck, Linz, Berlin, Düsseldorf, Stuttgart, Köln, Nürnberg, München und Frankfurt in Richtung Italien, Portugal, Marokko und Spanien starten.

Mit dem Niedrigpreisangebot ab 19,99 Euro rechnet Lauda mit einer Kapazitätsauslastung von 95 Prozent. Hinweis an die Fluggäste: die Bordverpflegung ist bei diesem Preis (natürlich) nicht inbegriffen.

Wer zur Buchung der Laudamotion-Flüge die Webseite der Airline www.laudamotion.com besucht, landet allerdings direkt auf der Webseite von Ryanair. Lediglich ein kleines Laudamotion-Logo verrät, dass hier irgendein Zusammenhang besteht. Sehr selbstbewusst ist der Laudamotion-Auftritt leider nicht. O’Leary weiß – wie immer – aus einer Notlage einen Geschäftsvorteil zu schaffen. Foto: AT/hz