Kuala Lumpur/Perth – Fünf Wochen nach dem Verschwinden von Flug MH370 gibt es neue Verwirrung um den Stand der Suche. Hintergrund ist ein von vielen Medien missverstandenes Statement des australischen Koordinators der Suchaktion Angus Houston. Dieser hatte gesagt, dass ein am Donnerstag empfangenes Signal höchstwahrscheinlich nicht von einer Blackbox stamme.
Houston sprach dabei nicht von den Signalen, die Anfang der Woche im Suchgebiet im Indischen Ozean aufgefangen worden waren, präzisierte ein Sprecher des Koordinationszentrums für die Wracksuche in Perth. Diese Signale entsprächen solchen, wie Blackboxen sie aussenden. Alle aufgefangenen Signale würden aus einem Gebiet stammen. Entsprechend wurde das Suchgebiet erneut weiter eingegrenzt.
Auch Australiens Regierungschef Tony Abbott zeigt sich optimistisch, dass das Wrack bald gefunden wird. «Wir sind zuversichtlich, dass wir die Position der Datenschreiber bis auf wenige Kilometer kennen», erklärte er bei einem Besuch in China nach Angaben von mitreisenden Journalisten. Entsprechend wolle er auch Präsident Xi Jinping unterrichten.
Bei allem Optimismus blieb er aber vorsichtig: «Die ungefähre Position der Blackbox zu wissen ist etwas anderes als tatsächlich Wrackteile aus fast 4500 Metern Tiefe zu heben oder herauszufinden, was mit dem Flug genau passiert ist», sagte er in Shanghai.
Das Schiff «Ocean Shield», zwölf weitere Schiffe sowie zwölf Flugzeuge waren am Freitag in der Region, um nach Anzeichen des Wracks zu suchen. Vor Ort ist auch ein ferngesteuertes U-Boot. Der Einsatz lohnt sich nach Angaben von Houston aber nur in einem kleinen Suchgebiet.
Die Zeit drängt: die Batterien der Peilsender von Blackboxen halten etwa 30 Tage. So lange können sie Signale senden. Diese Frist wäre schon am 7. April abgelaufen. Die Erfahrung zeigt aber, dass die Batterien in der Regel länger funktionieren. Quelle: dpa/AFP