Huawei setzt auf seine technologische Innovation

SHENZHEN  – Das Huawei Mate 60 Pro+ ist das neueste Flaggschiff-Smartphone des chinesischen Herstellers, das mit beeindruckenden technischen Daten und einem eleganten Design aufwartet. Das Gerät verfügt über einen 6,8-Zoll-OLED-Bildschirm mit einer Auflösung von 1440 x 3216 Pixeln, eine Quad-Kamera mit einem 108-Megapixel-Hauptsensor, einen Kirin 990-Chipsatz mit 5G-Unterstützung, einen 5000-mAh-Akku mit 66-Watt-Schnellladung und eine Keramikrückseite. Das Huawei Mate 60 Pro+ ist also ein echter Alleskönner, der kaum Wünsche offenlässt.

Das gilt allerdings nur für China, da Huawei Phones nicht mehr mit der Android Version von Google ausgestattet werden und damit für Käufer in den westlichen Märkten nicht attraktiv ist. Huawei plant aus diesem Grund ihre Phones derzeit nur auf dem chinesischen Markt anzubieten.

Huawei ist seit Jahren einer der größten Smartphone-Hersteller der Welt, der vor allem für seine hochwertigen und preiswerten Geräte bekannt ist. Doch seit 2019 steht das Unternehmen unter dem Druck der US-Regierung, die Huawei unter anderem den Zugang zu Google-Diensten wie dem Play Store, Gmail oder Maps verwehrt hat. Die US-Regierung wirft Huawei vor, eine Bedrohung für die nationale Sicherheit zu sein, da das Unternehmen angeblich enge Verbindungen zur chinesischen Regierung hat und seine Geräte für Spionagezwecke nutzen könnte. Huawei bestreitet diese Vorwürfe vehement und betont, dass es ein unabhängiges und vertrauenswürdiges Unternehmen ist.

Die Sanktionen der USA haben jedoch schwerwiegende Folgen für Huawei gehabt, die sich vor allem auf den internationalen Markt ausgewirkt haben. Ohne Google-Dienste sind die Huawei Phones für viele potenzielle Kunden in Europa, Nordamerika oder Australien uninteressant geworden, da sie auf viele beliebte Apps und Funktionen verzichten müssen. Zwar hat Huawei versucht, eine eigene Alternative zu Google zu entwickeln, die Huawei Mobile Services (HMS), die einen eigenen App Store, eine eigene Cloud und andere Dienste umfasst, doch diese sind noch nicht so ausgereift und verbreitet wie die von Google. Viele Nutzer sind daher skeptisch oder unzufrieden mit den HMS und bevorzugen andere Android-Hersteller wie Samsung, Xiaomi oder OnePlus.

Huawei hat daher beschlossen, sich vorerst auf den chinesischen Markt zu konzentrieren, wo die Google-Dienste ohnehin gesperrt sind und wo das Unternehmen immer noch eine starke Marktposition hat. Laut dem Marktforschungsunternehmen Counterpoint Research hatte Huawei im dritten Quartal 2021 einen Marktanteil von 38 Prozent in China, gefolgt von Vivo mit 18 Prozent und Oppo mit 16 Prozent. In China sind die HMS auch besser angenommen worden, da sie viele lokale Apps und Dienste integrieren, die für die chinesischen Nutzer relevant sind.

Doch auch in China steht Huawei vor Herausforderungen, die seine Zukunft unsicher machen. Zum einen leidet das Unternehmen unter dem globalen Chipmangel, der die Produktion seiner Smartphones einschränkt. Zum anderen wächst die Konkurrenz von anderen chinesischen Herstellern wie Xiaomi, Realme oder OnePlus, die ebenfalls hochwertige und günstige Smartphones anbieten und zunehmend Marktanteile gewinnen. Zudem versucht Huawei auch, in anderen asiatischen Märkten wie Indien oder Südostasien Fuß zu fassen, wo es jedoch ebenfalls mit dem Fehlen der Google-Dienste zu kämpfen hat.

Huawei steht also vor einer schwierigen Situation, die seine Rolle als globaler Smartphone-Gigant gefährdet. Das Unternehmen hofft jedoch, dass es eine Lösung mit der US-Regierung finden kann, die es ihm erlaubt, wieder Zugang zu den Google-Diensten zu erhalten und seine internationalen Kunden zurückzugewinnen. Bis dahin setzt Huawei auf seine technologische Innovation und seine treuen Fans in China, um seine Position zu verteidigen und seine Vision zu verwirklichen. ZI