„China und Deutschland könnten sich noch besser ergänzen“

Berlin – Auf die „nicht zu unterschätzende Bedeutung“ Chinas für die deutsche Außenwirtschaft hat anlässlich der heute beginnenden bilateralen Regierungskonsultationen Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), hingewiesen.

Dem „Handelsblatt“ sagte Treier: „Nach den USA ist China der zweitwichtigste Investitionsstandort deutscher Unternehmen außerhalb der EU und auch zweitwichtigster Absatzmarkt.“

Seit Jahren steige im Reich der Mitte die Abnahme von Produkten „made in Germany“: „Lag der Anteil Chinas an den deutschen Ausfuhren im Jahr 2000 noch bei 1,5 Prozent, liegt er heute mit 67 Milliarden Euro bei über 6 Prozent.“ In der Gesamtrangliste deutscher Exportdestinationen sei China in den vergangen zehn Jahren vom zehnten auf den mittlerweile fünften Platz geklettert – eine beispiellose Entwicklung.

Die noch nicht zu Ende ist: „Für nächstes Jahr rechnen wir mit einem Exportplus von über 7 Prozent“, sagte der DIHK-Außenwirtschaftschef. Für das Gesamtexportwachstum liege die Prognose lediglich bei 5 Prozent.

In der sektoralen Betrachtung ist China laut Treier „für den deutschen Maschinenbau und die Elektroindustrie sogar der wichtigste Nicht-EU-Absatzmarkt, für die Automobilindustrie ist China hinter den USA der zweitwichtigste Abnehmer“.

Gleichzeitig dürfe nicht übersehen werden, dass die deutsche Wirtschaft stark von Importen aus der Volksrepublik abhänge. Insgesamt sei China Deutschlands zweitwichtigster Beschaffungsmarkt und der bei Weitem wichtigste ausländische Lieferant für elektrotechnische und elektronische Erzeugnisse, betonte Treier.

Die deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen leisteten daher „einen wichtigen Beitrag für die deutsche Außenwirtschaft“. Die ausgeprägte Industriekultur Deutschlands und Chinas Streben nach höherwertiger Industrialisierung könnten sich sogar noch besser ergänzen, so der DIHK-Außenwirtschaftschef. „Wichtig ist, Barrieren zum wechselseitigen Marktzugang weiter abzubauen, geistiges Eigentum stärker zu schützen und zum Beispiel einen fairen Zugang zu Forschungsprogrammen zu gewährleisten.“ Quelle: DIHK