ASEAN: Vorsicht vor der Asiatischen Tigermücke

BERLIN  – Zurück von der Fernreise und plötzlich hohes Fieber? Es könnte eine eingeschleppte Dengue-Infektion sein. In Deutschland gibt es immer mehr Fälle.

Dengue-Viren werden von bestimmten Mückenarten übertragen – das sind vor allem die Gelbfiebermücke sowie die Asiatische Tigermücke. Exemplare, die Dengue-Viren übertragen, sind vor allem in tropischen Regionen in Asien, Südamerika und Afrika unterwegs.

Immer mehr Reisende bringen das Dengue-Fieber mit heim, wie Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen. Demnach wurden in Deutschland in den ersten 17 Wochen dieses Jahres 737 Dengue-Fälle übermittelt. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum 174 Fälle. Diese Entwicklung erklärt die Behörde in ihrem „Epidemiologischen Bulletin“ mit den erhöhten Fallzahlen in vielen Ländern.

Touristen in Indonesien und Thailand gefährdet

Ein Beispiel dafür ist Brasilien. Seit Jahresbeginn wurden dort mehr als fünf Millionen Infektionen mit dem Dengue-Virus registriert – der bislang größte Ausbruch in dem südamerikanischen Land. Neben Brasilien zählen Indonesien und Thailand zu den Ländern, aus denen am meisten Reiserückkehrer in den ersten 17 Wochen dieses Jahres Dengue mit nach Deutschland brachten, wie die RKI-Daten zeigen.

Eine weltweite Übersicht über aktuelle Denguefieber-Ausbrüche ist auf der Webseite des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) zu finden.

Vorab muss man wissen: Nur rund jede vierte Infektion geht mit Krankheitssymptomen einher, wie es vom CRM Centrum für Reisemedizin heißt.

Achten Sie auf die folgenden Anzeichen: plötzliches, hohes Fieber, Gliederschmerzen und Kopfweh (das gefühlt hinter den Augen sitzt), flächige Hautausschläge, die wie ein Sonnenbrand aussehen.

Laut Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM, hört das Fieber nach vier bis fünf Tagen von allein wieder auf. Hält es an oder verläuft in Schüben, spreche das gegen Dengue.

Inkubationszeit liegt meist bei vier bis sieben Tagen

Das gilt auch, wenn sich erst mehr als zwei Wochen nach der Reiserückkehr Symptome zeigen. Denn: Die Inkubationszeit liegt meist bei vier bis sieben Tagen, nur in Einzelfällen kann sie länger sein.

Bei einem kleinen Teil der Betroffenen – einem Prozent, so das CRM – kommt es zu schweren Verläufen. Ursache dafür ist, dass die Infektion feine Blutgefäße durchlässig werden lässt. So kann Flüssigkeit aus dem Gewebe ins Blut eintreten. Warnsignale dafür sind Bauchschmerzen, anhaltendes Erbrechen, Luftnot oder Blutungen der Schleimhäute, zum Beispiel des Zahnfleisches.
Schwere Verläufe können unbehandelt tödlich enden.

Gerade um den fünften Krankheitstag herum sollte man darauf achten, ob sich diese Beschwerden zeigen, rät das CRM. Bleiben schwere Verläufe unbehandelt, können sie tödlich enden.

Gut zu wissen: Bei der ersten Dengue-Infektion ist ein schwerer Verlauf selten. Eine durchgemachte Erkrankung bedeutet allerdings keine Immunität für den Rest des Lebens. Da es insgesamt vier Varianten des Dengue-Virus gibt, kann man sich erneut anstecken – die zweite, dritte oder vierte Infektion verlaufen dabei oft schwerer.
Gesundheit

Wie können Reisende einer Infektion vorbeugen?

Wer in ein Gebiet reist, in dem Dengue übertragen wird, braucht guten Mückenschutz. Die Mücken, die die Erkrankung übertragen, sind überwiegend tagaktiv. Vor Stichen können sich Reisende mithilfe von Repellents schützen, die auf die Haut aufgetragen werden und Mücken fernhalten, so das CRM. Auch lange Kleidung schützt – am besten in hellen Farben, da Mücken sich von dunklen Farben stärker angezogen fühlen.

Es gibt zwei Impfstoffe gegen das Dengue-Fieber – darunter einer, der für Reisende infrage kommt. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat das Vakzin Qdenga Ende 2022 zugelassen, und zwar für Erwachsene und für Kinder ab vier Jahren.

Im November 2023 hat die Ständige Impfkommission (Stiko) über eine Impfempfehlung für Qdenga entschieden. Sie empfiehlt die Impfung nur Reisenden, die in der Vergangenheit bereits eine gesicherte Dengue-Infektion durchgemacht haben. Die Impfung besteht aus zwei Dosen im Mindestabstand von drei Monaten. (dpa)