Alibaba will acht Milliarden Dollar sammeln

Beijing – Mit Anleihen zu zwei US-Dollar gedenkt Chinas Online-Riese Alibaba bei seiner ersten Emission bis zu acht Milliarden Dollar frisches Kapital einzusammeln. Die Erfolgsaussichten dafür sind dank günstiger Umstände in den USA gut.

Der chinesische Onlinehändler Alibaba will sich zwei Monate nach seinem Rekord-Börsengang erneut an den Kapitalmärkten mit Geld versorgen. Die erste Anleihenemission soll laut einer mit den Plänen vertrauten Quelle ein Volumen von bis zu 8 Milliarden US-Dollar haben (6,4 Milliarden Euro). Es soll sich um nach US-Recht gehandelte Zwei-Dollar-Anleihen handeln.

Alibabas Roadshow soll in der kommenden Woche beginnen. Montag sollen in Boston und Dienstag in New York potenzielle Käufer getroffen werden, wie es in einer Mitteilung des Unternehmens an Investoren hieß. Zusätzlich sei für den Mittwoch eine Telefonkonferenz geplant.

Weitere Treffen und Telefonkonferenz soll es zudem in Europa und Asien geben. Der Zeitplan legt laut verschiedener Analysten nahe, dass die wohl in US-Dollar denomininierten Anleihen ab Mitte kommender Woche verkauft werden könnten. Alibaba hatte im September 25 Milliarden Dollar bei seinem Aktiendebüt in New York eingesammelt und damit den größten Börsengang aller Zeiten gestemmt.

Niedrige Zinsen befeuern Anleihengeschäft

In diesem Jahr bringen Unternehmen ihre Anleihen mit Rekordgeschwindigkeit unter. Dabei profitieren sie von den niedrigen Zinsen und können sich günstige Kreditkosten sichern. Investoren, die nach Wertpapieren mit höheren Renditen als US-Staatsanleihen suchen, greifen bei diesen Emissionen beherzt zu. Die Alibaba-Anleihen sollen jedoch nur institutionellen Profianlegern zur Zeichnung angeboten werden.

Auf dem Markt tummeln sich seit zwei Jahren auch Anleger, die zuvor noch nie in Anleihen investiert hatten. Die Investoren erhalten eine Chance, sich bei einigen der heißesten Technologiefirmen einzukaufen. Apple veräußerte seinen ersten Bond im April 2013, mit einem Volumen von 17 Milliarden Dollar, im April dieses Jahres folgte der Verkauf eines 12 Milliarden-Dollar-Papiers. Quelle: dpa