Air Asia Absturz: Retter finden Heck der Maschine

Jakarta – Noch immer fehlt von 140 Menschen aus der abgestürzten Air-Asia-Maschine jede Spur. Doch den Rettungskräften gelingt auch ein Erfolg: Sie finden das Heck der Maschine. Zudem konnten die ersten Opfer identifiziert werden. Die Absturzursache ist aber weiter unklar.

Die Bergungsmannschaften auf der Suche nach der abgestürzten Air Asia können einen möglichen Erfolg vermelden: Ein indonesisches Marineschiff entdeckte nach Angaben des Kapitäns ein großes Teil des Airbus A320 mit der Flugnummer QZ8501. „Wir konnten das Heck des Flugzeugs mittels Seitensicht-Sonar orten“, sagte Schiffskommandant Yayan Sofyan dem Sender Metro TV. Die Trümmer liegen demnach auf dem Meeresboden in rund 29 Metern Tiefe.

„Wir konzentrieren uns auf die Bergung des Flugzeugrumpfes sowie der Flugschreiber“, hatte zuvor der Leiter der indonesischen Rettungskräfte, Bambang Sulistyo, gesagt. Mit Sonargeräten und anderen Messinstrumenten ausgestattete Schiffe suchten dafür ein etwa 5400 Quadratkilometer großes Meeresgebiet ab.

Das bessere Wetter könnte auch den Einsatz von Horchgeräten ermöglichen, sagte der Chef der indonesischen Behörde für Transportsicherheit, Tatang Kurniadi. Die Geräte sollen unter Wasser akustische Signale von den Black Boxes der Unglücksmaschine auffangen, hoher Seegang störe dies. „Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Das Signal sendet nur 30 Tage lang“, sagte er. Sollte das Flugzeug bis dahin nicht gefunden sein, werde die Suche viel schwieriger werden. Die Suche war zuvor durch schlechtes Wetter behindert worden.

Fünf Tage nach dem Absturz des Airbus A320-200 werden noch etwa 140 Passagiere und Besatzungsmitglieder vermisst. Es gibt keine Hoffnung mehr auf Überlebende. Die Rettungskräfte konnten bislang 30 Leichen aus dem Meer bergen, acht von ihnen werden derzeit in Surabaya identifiziert. Drei Toten konnten bereits Namen zugeordnet werden. Das erste identifizierte Opfer, eine Indonesierin, wurde am Donnerstag unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit von ihrer Familie beigesetzt.

Opfer trug Rettungsweste

Auch eine Flugbegleiterin wurde bereits identifiziert. Air-Asia-Chef Tony Fernandes teilte mit, er werde die Tote auf ihrer letzten Reise in ihre Heimatstadt Palembang begleiten. „Ich kann nicht ausdrücken, wie ich mich fühle. Es fehlen die Worte“, schrieb Fernandes auf Twitter.

Die Tatsache, dass auch eines der Opfer eine Rettungsweste trug, deutete darauf hin, dass die Maschine nicht von einer plötzlichen Katastrophe getroffen wurde und dass die Passagiere vor dem Aufprall noch Zeit zum Reagieren hatten. Einige Leichen trugen zudem noch ihre komplette Kleidung. Dies könnte ein Hinweis dafür sein, dass die Maschine beim Aufprall auf die Wasseroberfläche noch vollkommen intakt war und nicht zuvor in der Luft auseinanderbrach.

Im Bereich der Unglücksstelle beteiligten sich insgesamt fünf Schiffe aus Indonesien, Singapur und den USA an der Suche. Die Maschine der Billigfluglinie Air Asia war am Sonntag aus weiterhin ungeklärter Ursache mit 162 Menschen an Bord auf dem Weg von Indonesien nach Singapur ins Meer gestürzt. Quelle: dpa