Trumps Zollultimatum löst weltweite Besorgnis aus

WASHINGTON – Die Trump-Regierung hat die globalen Handelsspannungen erneut angefacht, indem sie zwischen dem 7. und 8. Juli eine Reihe offizieller Briefe an 14 Länder verschickte – darunter wichtige Verbündete in Asien – mit der Drohung massiver Zölle, sollten nicht binnen drei Wochen bilaterale Handelsabkommen geschlossen werden. Die Schreiben, teils mit angekündigten Zöllen von bis zu 40 %, wurden zudem öffentlich auf Truth Social gepostet und erhöhen den Druck vor dem Stichtag am 1. August.

Zentrale Entwicklungen:

  • Zolldrohungen: Betroffen sind unter anderem Japan, Südkorea, Malaysia, Indonesien und Thailand.
  • Sektorale Auswirkungen: 25 % auf Automobile, 50 % auf Stahl und Aluminium; zusätzliche Abgaben auf trans-verschiffte Waren.
  • Wirtschaftliche Sorgen: Experten warnen vor steigenden Verbraucherpreisen, Arbeitsplatzverlusten und unterbrochenen Lieferketten.
  • Politische Unklarheit: Trump widerspricht sich bezüglich der „Festigkeit“ der Frist am 1. August.

Briefe und Zollstruktur:

Laut Dokumenten aus dem Weißen Haus und Medienberichten drohen im Einzelnen:

  • Japan und Südkorea: 25 % Zoll auf alle US-Importe ab dem 1. August bei ausbleibendem Deal.
  • Malaysia: 25 %, Thailand: 36 %, Indonesien: 32 %, Laos und Myanmar: jeweils 40 %.
  • Kambodscha: Überraschende Senkung von 49 % auf 36 %.
  • Singapur, Indien und Taiwan: Bis Redaktionsschluss keine offiziellen Mitteilungen erhalten.

Die Briefe folgen auf Trumps Zollankündigung vom April 2025, die vorübergehend ausgesetzt wurde, um Verhandlungen Raum zu geben. Die jetzige Welle bekräftigt die ursprüngliche Drohung – mit punktuellen Anpassungen, deren Gründe nicht erläutert wurden.

„Jetzt verhandeln oder später zahlen“

Der Ton der Schreiben wurde allgemein als drohend und transaktional beschrieben – Ausdruck von Trumps kompromissloser Verhandlungsstrategie. In einem Abschnitt über sogenannte „trans-verschiffte Waren“ – Produkte, die in einem Land produziert, aber aus einem anderen exportiert werden – kündigt Washington verschärfte Zölle an. Dies betrifft vor allem Umschlagsknotenpunkte in Südostasien.

„Schließen Sie binnen drei Wochen ein Handelsabkommen ab – oder rechnen Sie mit höheren Zöllen“, heißt es in den Briefen wortgleich.

Während einer Pressekonferenz am 7. Juli bezeichnete Trump die Frist zunächst als „verhandelbar“, doch bereits einen Tag später erklärte er auf Truth Social, dass „keine Verlängerungen gewährt“ würden.

Reaktionen und Risiken

  • Wirtschaftsexperten warnen, dass die Eskalation die asiatischen Lieferketten erheblich stören und Inflationsdruck sowohl in den USA als auch in den betroffenen Ländern verschärfen könnte.
  • William Alan Reinsch vom Center for Strategic and International Studies nennt Trumps Vorgehen „altbekannt“: Drohung präzisieren, Frist verlängern – und hoffen, dass ein Deal zustande kommt.
  • In China verurteilte die Volkszeitung am 8. Juli die US-Maßnahmen als „Mobbing“ und bekräftigte, dass Dialog und Kooperation der einzige richtige Weg seien.

Strategischer Druck, diplomatische Belastung

Die Briefe markieren eine grundlegende Neuausrichtung der US-Handelspolitik in Trumps zweiter Amtszeit. Im Zentrum stehen bilaterale Deals und die „America First“-Doktrin. Beobachter sehen in den Drohungen nicht nur wirtschaftlichen Druck, sondern auch einen Loyalitätstest gegenüber US-Verbündeten – vor dem Hintergrund wachsender geopolitischer Spannungen.

Gleichzeitig bleibt wegen Trumps volatiler Linie und kurzfristiger Kurswechsel Skepsis in Regierungen und Märkten bestehen. Diplomaten stellen sich die Frage, ob Washington die Zölle tatsächlich durchsetzen oder nur als Druckmittel einsetzen will, um bessere Konditionen zu erzwingen.

Wie geht es weiter?

Mit dem Stichtag am 1. August rückt die Frage näher: Werden die betroffenen Länder kurzfristig Deals abschließen? Und bleibt Trump diesmal bei seiner Linie – oder verschiebt er erneut die Torpfosten?

Sollten die Zölle umgesetzt werden, wären sie die aggressivsten US-Handelsmaßnahmen seit Anfang der 2020er-Jahre – mit dem Potenzial, globale Handelsflüsse umzukehren und neue Vergeltungsrunden einzuleiten.


Berichterstattung mit Beiträgen internationaler Presseagenturen, Bloomberg, Truth Social und regionalen Medien (zai).