Berlin: Philippinischer Unabhängigkeitstag gefeiert

BERLN – Am 2. Juli 2025 lud die Philippinische Botschaft in Berlin zu einem Empfang im Waldorf Astoria anlässlich des 127. Jahrestages der philippinischen Unabhängigkeit. Botschafterin Irene Susan B. Natividad begrüßte eine Vielzahl nationaler und internationaler Gäste, darunter Delia Domingo Albert, ehemalige Außenministerin und Botschafterin der Philippinen in Deutschland, die als Ehrengast besonders gewürdigt wurde.

Die Feier erinnerte an einen entscheidenden Moment der Geschichte: den 12. Juni 1898, als General Emilio Aguinaldo in Kawit, Cavite die Unabhängigkeit von der spanischen Kolonialherrschaft erklärte und damit die erste Republik Asiens gründete. Obwohl die vollständige Souveränität erst mit dem Ende der amerikanischen Kolonialzeit 1946 erreicht wurde, wurde der 12. Juni 1962 offiziell als Unabhängigkeitstag anerkannt. Seitdem wird dieser Tag jedes Jahr mit patriotischen Zeremonien in der Heimat und durch philippinische Auslandsvertretungen weltweit begangen.


„Kalayaan. Kinabukasan. Kasaysayan.“: Eine globale Botschaft der Freiheit

In ihrer Ansprache griff Botschafterin Natividad das nationale Motto auf: Freiheit. Zukunft. Geschichte. Sie betonte, dass diese Ideale nicht nur in den Philippinen von Bedeutung sind, sondern auch weltweit – insbesondere in Partnerschaften mit Demokratien wie Deutschland, das wie die Philippinen für Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit steht.

„Trotz Naturkatastrophen, Konflikten und politischen Stürmen“, sagte sie, „bleibt unsere Nation entschlossen, mit internationalen Partnern für Frieden, Sicherheit und Entwicklung zusammenzuarbeiten.“


Eine starke und wachsende Partnerschaft mit Deutschland

Die Philippinen und Deutschland feiern in diesem Jahr 70 Jahre diplomatische Beziehungen. Hochrangige Besuche und strategische Gespräche haben die Zusammenarbeit in Bereichen wie:

  • Klimaschutz und erneuerbare Energien
  • Regionale und globale Sicherheit
  • Handel und Investitionen
  • Arbeitsmigration und Wissenschaft
  • Kultur und Tourismus

Im März nahmen Vertreter der Philippinen an der Petersberger Klimadialog und dem Berlin Energy Transition Dialogue teil und stellten Initiativen vor, um den Anteil erneuerbarer Energien bis 2040 auf 50 % zu steigern. Deutschland hat bereits 6,7 Milliarden US-Dollar in Offshore-Windenergie in den Philippinen investiert. Deutsche Energieunternehmen besuchten kürzlich Manila im Rahmen der Initiative Energy Solutions – Made in Germany.

Im Mai nahm der philippinische Verteidigungsminister am UN-Friedenseinsatzministertreffen in Berlin teil. Gemeinsam mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius wurde ein bilaterales Kooperationsabkommen unterzeichnet – mit Fokus auf Cybersicherheit, Ausbildung, Logistik und UN-Friedenseinsätze.

Diese Entwicklungen spiegeln das philippinische Bestreben wider, 2027–2028 einen nichtständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat zu übernehmen. Das Land will sich für Konfliktprävention, Zivilschutz und die Einbindung von Frauen und Jugend in Friedensprozesse einsetzen – mit Erfahrungen aus dem Friedensprozess in Mindanao als Grundlage.


Philippinische Geschichten auf der Weltbühne

Ein kultureller Höhepunkt folgt im Oktober 2025, wenn die Philippinen als Ehrengastland auf der Frankfurter Buchmesse auftreten – der größten Buchmesse der Welt. Unter dem Motto „The Imagination Peoples the Air“ präsentiert sich das Land mit seinen Geschichten, Sprachen und Perspektiven aus 7.641 Inseln, 114 Millionen Menschen und über 180 Sprachen.

„Dies ist eine wertvolle Gelegenheit“, so Botschafterin Natividad, „unsere Geschichten – über Identität, Gerechtigkeit und Hoffnung – in die globale Diskussion einzubringen.“

Auch die 35.000 in Deutschland lebenden Filipinos sind Teil dieses Narrativs. Sie verkörpern die Widerstandsfähigkeit, das Können und die Hoffnung des philippinischen Volkes – und ihre Geschichten laden zur Auseinandersetzung, zum Dialog und zur Inspiration ein.


Einladung zum Dialog und zur Begegnung

Die diesjährige Feier des Unabhängigkeitstages in Berlin war mehr als ein Festakt – sie war ein Zeichen der Erinnerung und ein Appell zur verstärkten Zusammenarbeit.

„Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam daran arbeiten“, rief Botschafterin Natividad auf, „unsere gemeinsamen Werte zu vertiefen, das gegenseitige Verständnis zu stärken und Frieden über Grenzen hinweg zu fördern.“

Mit Geschichten, Ideen und Partnerschaften zeigen die Philippinen: Sie ehren ihre Vergangenheit, feiern die Gegenwart und gestalten eine gemeinsame, freie Zukunft. (hz)  Foto: AT/hz