Indonesiens neuer Präsident Prabowo besucht China

PEKING/JAKARTA – Der chinesische Präsident Xi Jinping empfing am heutigen Montag in der Großen Halle des Volkes den neu gewählten indonesischen Präsidenten (President Elect) Prabowo Subianto. Dieses historische Treffen markiert Prabowos erste Auslandsreise seit seinem Sieg bei der indonesischen Präsidentschaftswahl Anfang dieses Jahres.

Stärkung der bilateralen Beziehungen

Präsident Xi gratulierte Prabowo zu seinem Wahlerfolg und unterstrich die hohe Qualität der jüngsten bilateralen Zusammenarbeit zwischen China und Indonesien. Insbesondere Projekte wie die Hochgeschwindigkeitsstrecke Jakarta-Bandung veranschaulichen die starken Beziehungen zwischen den beiden Nationen. Prabowo wiederum betonte, dass er die vom scheidenden Präsidenten Joko „Jokowi“ Widodo eingeleiteten freundschaftlichen Beziehungen zu China fortsetzen wolle.

Wichtige Themen auf der Agenda

Während ihrer heutigen Gespräche erörterten die Staats- und Regierungschefs mehrere kritische Bereiche der Zusammenarbeit:

Wirtschaft und Handel: Beide Seiten betonten die Notwendigkeit, die Wirtschaftsbeziehungen zu stärken. Prabowo brachte seine Unterstützung für die Stärkung der Handelsbeziehungen und die Erkundung neuer Investitionsmöglichkeiten zum Ausdruck.

Maritime Sicherheit: Angesichts der strategischen Lage Indonesiens in der indopazifischen Region bleibt die maritime Sicherheit eine Priorität. Die Staats- und Regierungschefs diskutierten Möglichkeiten der Zusammenarbeit, um sichere Seewege zu gewährleisten, Piraterie zu bekämpfen und lebenswichtige maritime Interessen zu schützen.

Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie: Prabowo würdigte China als einen wichtigen Verteidigungspartner Indonesiens. Pläne zur Stärkung der Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie lagen auf dem Tisch, was eine Vertiefung der militärischen Beziehungen signalisierte.

Governance-Erfahrung: Prabowo zeigte sich bestrebt, aus der Governance-Erfahrung der Kommunistischen Partei Chinas zu lernen. Chinas bemerkenswertes Wirtschaftswachstum und seine effektive Regierungsführung hätten Indonesiens Aufmerksamkeit erregt.

Ein-China-Politik: Prabowo bekräftigte Jakartas Engagement für die Ein-China-Politik und erkannte die Bedeutung der Aufrechterhaltung stabiler Beziehungen über die Taiwanstraße an.

Globale Themen: Die Staats- und Regierungschefs lobten einander für ihre Haltung zu globalen Themen, einschließlich der Palästinenserfrage. Auch der Beitrag Chinas zum Wirtschaftswachstum Indonesiens wurde gewürdigt.

Strategische Berechnungen

Prabowos früher Besuch in China widerspricht den Konventionen, da neu gewählte Staatsoberhäupter vor ihrer Amtseinführung normalerweise von Auslandsreisen absehen. Chinas schnelles Engagement in Prabowo spiegelt Pekings Bestreben wider, die Gunst Jakartas zu sichern, insbesondere angesichts der eskalierenden Spannungen im Südchinesischen Meer. Während die Vereinigten Staaten und China um Einfluss in Südostasien wetteifern, spielt Indonesien eine entscheidende Rolle. Durch die Förderung enger Beziehungen zu Prabowo will China die Kontinuität der indonesischen China-Politik unter Jokowis Nachfolger sicherstellen.

Während der trilaterale Gipfel zwischen den Vereinigten Staaten, Japan und den Philippinen bevorsteht, unterstreicht Chinas Kontakt zu Indonesien sein Engagement für die Aufrechterhaltung eines Kräftegleichgewichts in der Region.

Das Treffen zwischen Xi Jinping und Prabowo bereitet die Bühne für ein neues Kapitel in den chinesisch-indonesischen Beziehungen – eines, das Tradition, Pragmatismus und gemeinsame Bestrebungen verbindet. (zai)