Singapur: Erhöhte Nieder- schläge und La Niña-Effekte

SINGAPUR – Der jüngste Starkregen in Singapur und Südostasien, der während der Monsunsaison nicht ungewöhnlich ist, hat Bedenken hinsichtlich der langfristigen Auswirkungen des Klimawandels auf regionale Wettermuster neu entfacht. Experten warnen, dass sich die feuchten Bedingungen bis ins erste Quartal 2025 hinein fortsetzen könnten, beeinflusst durch globale Klimaphänomene wie La Niña.

Klimawandel und steigende Niederschläge

Professor Winston Chow, Experte für städtisches Klima an der Singapore Management University, betonte, dass der aktuelle Monsunschub zwar den historischen Mustern entspreche, der Klimawandel jedoch langfristig zu einem Anstieg der Niederschlagsmengen führen werde.

„Steigende Temperaturen erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen in Monsunregionen in Süd-, Südostasien und Ostasien“, erklärte Prof. Chow und hob die Rolle der globalen Erwärmung bei der Intensivierung extremer Wetterbedingungen hervor.

Rückkehr von La Niña: Schlüsselfaktor für anhaltende Niederschläge

Meteorologen erwarten die Rückkehr von La Niña, einem globalen Klimaphänomen, das durch eine großflächige Abkühlung der Meeresoberflächentemperaturen im zentralen und östlichen äquatorialen Pazifik gekennzeichnet ist. Diese Abkühlung beeinflusst globale Wetterbedingungen, bringt in einigen Regionen Dürre und in anderen Starkregen und Überschwemmungen mit sich.

Während La-Niña-Ereignissen verstärken sich westwärts gerichtete Passatwinde, wodurch warmes Wasser enger um den maritimen Kontinent – eine Region zwischen dem Indischen und dem Pazifischen Ozean, zu der Länder wie Singapur und Indonesien gehören – konzentriert wird. Diese Wärme fördert die Bildung von Regenwolken über dem äquatorialen Südostasien und führt zu überdurchschnittlichen Niederschlägen.

Sollte sich La Niña wie prognostiziert zwischen Januar und März 2025 entwickeln, könnten normalerweise trockene Monate wie Februar und März vermehrte und möglicherweise anhaltende Regenfälle erleben, was das Risiko von Überschwemmungen in tiefer gelegenen Gebieten erhöht.

Vergleich 2025 mit früheren Wettertrends

Singapur hat bereits im Januar überdurchschnittlich viel Regen verzeichnet, wobei mehrere Tage mit anhaltenden Regengüssen den Alltag beeinträchtigten. Während die nordöstliche Monsunsaison normalerweise von Dezember bis März starken Regen bringt, scheinen die diesjährigen Bedingungen nasser als in früheren Jahren zu sein. Dies entspricht den Vorhersagen eines langfristigen Trends zu stärkeren Niederschlägen infolge des Klimawandels.

Auswirkungen auf Singapur und Südostasien

Die Möglichkeit längerer Regenperioden wirft Fragen zur Infrastruktur vor allem in städtischen Gebieten auf, um Überschwemmungen effektiv zu bewältigen. Regierungen in der Region, darunter Singapur, werden aufgefordert, Maßnahmen zur Klimawiderstandsfähigkeit zu priorisieren und sich an zunehmend unvorhersehbare Wettermuster anzupassen.

Ausblick: Informiert bleiben und Vorsichtsmaßnahmen treffen

Der Öffentlichkeit wird folglich geraten, Wettervorhersagen aufmerksam zu verfolgen und Vorsichtsmaßnahmen gegen Starkregen und mögliche Überschwemmungen zu treffen. Nationale Wetterbehörden überwachen die Entwicklungen genau und stellen rechtzeitig Updates zum La-Niña-Phänomen und seinen Auswirkungen auf die Region bereit. (zai)