BANGKOK – Seit Langem diskutieren Reisende, ob sich Flugpreise je nach verwendetem Gerät ändern. Viele Reisende behaupten, dass derselbe Flug teurer ist, wenn er über ein Smartphone anstelle eines Laptops oder auf einem MacBook statt eines Windows-Gerätes gebucht wird. Aber ist das nur ein urbaner Mythos, oder steckt etwas Wahres dahinter?
Die Beweise für gerätebasierte Preisunterschiede
Die Idee der gerätebasierten Preisanpassung ist nicht völlig aus der Luft gegriffen. Zahlreiche Reisende haben berichtet, dass sie für dieselben Flüge unterschiedliche Preise sehen, abhängig vom verwendeten Gerät oder Browser. In einem weit verbreiteten Bericht des Wall Street Journal aus dem Jahr 2012 räumte Orbitz ein, MacBook-Nutzern teurere Hoteloptionen im Vergleich zu PC-Nutzern angezeigt zu haben, basierend auf der Annahme, dass Mac-Besitzer tendenziell mehr ausgeben. Obwohl sich dieser Fall auf Hotels bezog, warf er die Frage auf, ob Fluggesellschaften ähnliche Praktiken für Flüge übernehmen könnten.
Im Laufe der Jahre tauchten weitere anekdotische Berichte auf. Im Jahr 2018 veröffentlichte ein Reisender Screenshots auf Reddit, die einen Preisunterschied von 50 US-Dollar für Flugtickets zwischen der mobilen App und dem Desktop-Browser zeigten. Andere bemerkten Unterschiede, wenn sie auf derselben Website einer Fluggesellschaft zwischen Geräten wechselten. Obwohl keine Fluggesellschaft offiziell zugegeben hat, gerätebasierte Preise anzuwenden, hält die Hartnäckigkeit solcher Berichte die Debatte am Leben.
Die Technologie hinter den Preisunterschieden verstehen
Preisänderungen bei Flugtickets basieren in der Regel auf dynamischen Preisgestaltungsalgorithmen. Fluggesellschaften nutzen diese, um Preise in Echtzeit anzupassen – abhängig von Angebot, Nachfrage, Buchungszeitpunkt und sogar vom Surfverhalten. Das bedeutet, dass wiederholtes Suchen nach derselben Route auf einem Gerät, durch Cookies und den Browserverlauf, eine erhöhte Nachfrage signalisieren können, was möglicherweise einen höheren Preis auslöst.
Was gerätebasierte Unterschiede betrifft, vermuten einige Experten, dass demografische Faktoren eine Rolle spielen. Zum Beispiel gelten Mobilnutzer oft als impulsivere Käufer, was Fluggesellschaften dazu verleiten könnte, auf diesen Plattformen höhere Preise zu testen. Ebenso könnten MacBook-Nutzer als wohlhabender angesehen werden, obwohl es kaum konkrete Beweise dafür gibt, dass Fluggesellschaften dies gezielt ausnutzen.
Urbaner Mythos oder Realität?
Es ist schwierig, systematische gerätebasierte Preisanpassungen zu beweisen, aber es gibt genügend Berichte, um Misstrauen zu wecken. Viele Unterschiede lassen sich jedoch durch andere Faktoren erklären, wie zum Beispiel:
- Dynamische Preisgestaltungsalgorithmen, die die Tarife minutengenau anpassen.
- Unterschiedliche Versionen von Apps oder Websites mit verschiedenen Aktionen oder Einstellungen.
- Geotargeting, bei dem Preise je nach Standort oder sogar IP-Adresse des Nutzers variieren.
Wie Sie sich schützen können
Reisende können Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass sie das beste Angebot erhalten – unabhängig vom verwendeten Gerät:
- Verwenden Sie den Inkognito-Modus oder löschen Sie Cookies, um zu verhindern, dass Fluggesellschaften Ihren Suchverlauf verfolgen.
- Vergleichen Sie Preise auf mehreren Geräten und Browsern.
- Nutzen Sie Preistracking-Tools wie Google Flights oder Hopper, um Trends zu beobachten.
- Ändern Sie Ihren Standort mit einem VPN, um Preisunterschiede nach Regionen zu testen.
Fazit
Obwohl die Idee, dass Fluggesellschaften Preise auf Basis von Geräten anpassen, ein heiß diskutiertes Thema bleibt, deutet die Beweislage darauf hin, dass es weder weit verbreitet noch absichtlich ist. Dynamische Preisgestaltung und Tracking-Mechanismen können jedoch den Eindruck von gerätespezifischen Unterschieden erwecken. Wer informiert bleibt und Vorsichtsmaßnahmen ergreift, kann Überzahlungen vermeiden und den Komfort des Buchens genießen – sei es auf einem Laptop oder einem Smartphone. (zai)