Mehrheit der Deutschen wollen trotz Virus verreisen

München – Gestern ging sie zu Ende, die ITB-Woche ohne ITB. Die weltweit wichtigste Reisemesse wurde erstmals in ihrer langen Geschichte abgesagt, nach einem schwierigen, und für viele zu langen, Abwägungsprozess. Am Ende war es eine konsequente und vorsorgliche Entscheidung. Aber auch eine mit Signalwirkung für die weltweite Tourismusindustrie und die Freiheit des Reisens. Corona trifft die gesamte Reisebranche, die wirtschaftlichen Belastungen sind bei vielen Playern bereits empfindlich spürbar.  

Die Branche befindet sich im Krisenmodus und macht kommunikativ sehr viel richtig. Sie informiert ihre Kunden kontinuierlich und über sämtliche Kommunikationskanäle. Sie klärt verunsicherte Gäste auf, um Vertrauen zu schaffen. Sie bietet kulante Umbuchungsmöglichkeiten. Die interne Kommunikation in den Unternehmen erfolgt analog und transparent. Alles nach Plan bzw. nach den eigenen Kommunikationsleitfäden.

Doch die aktuelle Situation ist keine individuelle Unternehmenskrise, mit der man sich analog seines Krisenhandbuchs mit Checklisten kommunikativ auseinandersetzt. Die gesamte Branche ist betroffen. Man schaut auf den Mitbewerber, wie und was wird kommuniziert.

Doch gerade jetzt und angesichts der bevorstehenden Hauptreisezeiten ist die Branche gefordert, kollektiv Lust auf Urlaub zu machen. Die Deutschen sind bekanntlich Reiseweltmeister. Einer aktuellen Umfrage nach wollen sogar mehr als 70 Prozent der Befragten, die bereits eine Flugreise gebucht haben, trotz Corona-Virus wie geplant verreisen.