WASHINGTON – Das US-Handelsministerium untersucht, ob das chinesische Unternehmen für künstliche Intelligenz (KI), DeepSeek, verbotene Nvidia-KI-Chips erhalten und verwendet hat, die nicht nach China exportiert werden dürfen. Dies berichtet eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle. Die Untersuchung erfolgt vor dem Hintergrund von Bedenken, dass das fortschrittliche KI-Modell des Unternehmens möglicherweise eingeschränkte US-Technologie genutzt hat, um seine bahnbrechende Leistung zu erreichen.
Der rasante Aufstieg von DeepSeek wirft Fragen auf
DeepSeek, das kürzlich einen kostenlosen KI-Assistenten vorgestellt hat, der angeblich mit deutlich weniger Daten und zu einem Bruchteil der Kosten im Vergleich zu US-Modellen arbeitet, hat weltweit große Aufmerksamkeit erregt. Nur wenige Tage nach seiner Veröffentlichung wurde die App zur meist geladenen Anwendung im Apple App Store. Dies löste Sorgen über die US-Vorherrschaft im KI-Sektor aus und trug zu einem starken Markteinbruch bei. Die Reaktion der Investoren führte dazu, dass fast eine Billion Dollar an Börsenwert großer US-Technologieunternehmen vernichtet wurde.
Ãœberwachung von Netzwerken zum Schmuggel von KI-Chips
US-Behörden überwachen den illegalen Handel mit KI-Chips, insbesondere jenen von Nvidia, die über Zwischenhändler in Malaysia, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten weitergeleitet werden. Diese Netzwerke stehen im Verdacht, Exportkontrollen zu umgehen, die China den Zugang zu den fortschrittlichsten KI-Halbleitern verwehren sollen.
Nvidia, der führende Anbieter von KI-Prozessoren, erklärte, dass die Einnahmen aus Singapur – die etwa 20 % seines weltweiten Umsatzes ausmachen – keine Hinweise auf illegale Umleitungen nach China liefern. Ein Unternehmenssprecher bekräftigte Nvidias Engagement für die Einhaltung der Vorschriften und betonte, dass alle Geschäftspartner sich an Exportbestimmungen halten müssten und dass Verstöße entsprechend geahndet würden.
DeepSeeks Nutzung von Nvidia-Chips unter Beobachtung
DeepSeek hat zuvor angegeben, dass es Nvidias H800-Chips verwendet hat, die 2023 legal erhältlich waren. Es ist jedoch unklar, ob das Unternehmen fortschrittlichere, eingeschränkte Prozessoren erworben und eingesetzt hat, die unter das US-Exportverbot fallen. Reuters konnte nicht verifizieren, ob DeepSeek solche kontrollierten Chips für die Entwicklung seiner KI verwendet hat.
Während der globale Wettbewerb im Bereich der künstlichen Intelligenz zunimmt, verschärft die US-Regierung weiter die Exportbeschränkungen für kritische Halbleitertechnologie. Die Untersuchung von DeepSeek unterstreicht Washingtons Entschlossenheit, seinen technologischen Vorsprung zu schützen und gleichzeitig Handelspolitiken durchzusetzen, die Chinas Zugang zu modernsten KI-Fähigkeiten einschränken sollen. (zai)