airberlin: Etihad Airways begrüßt Neustrukturierung

Berlin – Im Zuge der Veröffentlichung der Jahresbilanz für 2013 kündigte airberlin heute eine strategische Ãœberprüfung ihres langfristigen Geschäftsmodells an. Das übergeordnete Ziel ist hierbei die Neustrukturierung der Fluggesellschaft und die Ausarbeitung eines starken Geschäftsmodells, das den Herausforderungen des heutigen, durch einen starken Wettbewerb geprägten Markts gerecht wird. Aus diesem Grund stärkt airberlin ihr Management Board durch die Ernennung eines Chief Restructuring Officers.

Um diese Neustrukturierung zu unterstützen, wird Etihad Airways eine nachrangige 8-prozentige Wandelanleihe mit unbegrenzter Laufzeit im Wert von 300 Millionen Euro zeichnen. Dies ist Teil einer Rekapitalisierung der Airline, welche airberlins Finanzstruktur und deren Neustrukturierung stärken und fördern, sowie die verbesserten langfristigen Aussichten für das Unternehmen und dessen Aktionäre festigen wird. Der Anteil von Etihad Airways an airberlin wird unverändert bei 29,21 Prozent bleiben. Darüber hinaus wird airberlin eine weitere Anleihe in Höhe von mindestens 150 Millionen Euro zur Unternehmensfinanzierung ausgeben.

James Hogan, President und Chief Executive Officer von Etihad Airways, betonte, dass Etihad Airways ein strategischer Minderheitsaktionär für airberlin ist, der weiterhin voller Vertrauen auf eine langfristige Zusammenarbeit setzt.

James Hogan sagte: „Die Fluggesellschaft steht aktuell großen Herausforderungen gegenüber. Wir sind jedoch überzeugt, dass sich das Unternehmen auf dem richtigen Weg befindet und  der Turnaround erfolgreich sein wird. Hierfür ist allerdings eine beschleunigte und grundlegende Neustrukturierung erforderlich. Bei diesem Prozess kann sich airberlin auf unsere uneingeschränkte Unterstützung verlassen.

Wir setzen auf langfristiges Engagement – für die Fluggesellschaft, die Flugreisenden und die Öffentlichkeit. Etihad Airways ist überzeugt, dass sich airberlin mit dem richtigen strategischen Konzept und der richtigen Umsetzung zu einem nachhaltig profitablen Unternehmen entwickeln, und somit die Arbeitsplätze der 8.900 Mitarbeiter sowie der weiteren tausenden Arbeitnehmer, die indirekt mit der Airline in Verbindung stehen, sichern kann.“

Den Nutzen der Beteiligungsstrategie von Etihad Airways in Deutschland stellte James Hogan wie folgt dar: „Diese Partnerschaft bringt auch für Etihad Airways erhebliche Vorteile mit sich. Als wir im Jahr 2011 die Partnerschaft mit airberlin eingegangen sind, war unser Zugang zu dem nur schwer zugänglichen deutschen Markt sehr begrenzt. Damals betrieben wir lediglich 25 Flugverbindungen zu drei Destinationen pro Woche.

Durch eine einzige Transaktion erhielt Etihad Airways Zugang zu mehr als 30 Millionen Fluggästen sowie zu einem europäischen Streckennetz aus insgesamt 228 Destinationen in 84 Ländern – und das zu Kosten, die geringer sind als  der Preis ein Widebody-Flugzeugs.

Heute herrscht ein ganz anderes Bild, und Deutschland bildet das Zentrum des europäischen Streckennetzes. Nur zwei Jahre später betreiben diese beiden Fluggesellschaften heute zusammen 56 Flüge pro Woche und beförderten im Jahr 2013 über 560.000 Fluggäste im gemeinsamen Streckennetz. Gegenüber dem Jahr 2012 entspricht dies einer Steigerung von 75,3 Prozent, durch die neue Umsätze in Höhe von mehr als 200 Millionen Euro generiert wurden.

Die Gesamtzahl der Fluggäste auf Codeshare-Flügen seit Beginn der Partnerschaft mit airberlin nähert sich nun der Millionenmarke. Deutschland hat inzwischen Großbritannien als größten Markt für Auslandsreisen von Etihad Airways in Europa abgelöst, wobei airberlin dem weltweiten Streckennetz von Etihad Airways die meisten Fluggäste zuführt.

Aufgrund von Erweiterungen der Codeshare-Partnerschaften von Equity-Alliance-Partnern von Etihad Airways wie Air Serbia und Etihad Regional, sowie airberlins breitem Spektrum an kommerziellen Partnern und der damit verbundenen Ausweitung des Streckennetzes von airberlin würden die Passagierzahlen beider Fluggesellschaften weiter steigen, so die Erwartung bei airberlin.

airberlin: „Die Vorteile dieser Equity-Partnerschaft gehen jedoch weit über den Zugang zu Streckennetzen hinaus. Mithilfe der Ausnutzung von Größenvorteilen und einer gesteigerten gemeinsamen Kaufkraft ergaben sich Kostensynergien durch den gemeinsamen Einkauf in den Bereichen Flugzeuge, Triebwerke, Instandhaltung, Catering und Technologie“.

Trotz der für airberlin sehr schwierigen Marktbedingungen konnte der geplante Turbine-Beitrag erzielt werden. Zum Stichtag am 31. Dezember 2013 beendete die Airline das Geschäftsjahr 2013 mit einem operativen Verlust in Höhe von -231,9 Millionen Euro.

Die deutsche Fluggesellschaft erreichte den für das Geschäftsjahr angestrebten Turbine-Beitrag von 200 Millionen Euro auf der Kosten- und Umsatzseite. Die Airline konnte wichtige Indikatoren ihres Effizienzprogramms Turbine erreichen und die angebotenen Sitzplatzkilometer, ein wesentlicher Kapazitätsindikator, um 5,1 Prozent senken. Die Ausschöpfung von Geschäfts- und Kostensynergiegen mit Etihad Airways spielten bei diesen Kosteneinsparungen eine wichtige Rolle.

airberlin berichtete jedoch von einer unerwartet schleppenden Sommersaison aufgrund der unerwartet hohen Temperaturen, gefolgt von einem traditionell schwierigen Winterquartal. Hinzu kamen ein verstärkter Wettbewerb und die anhaltende Konjunkturschwäche in Europa.